Die Glocken der Pfarrkirche St. Georg

 

(Auszug aus der "Pfarrchronik des Pfarrverbands Otterfing - Steingau" von Pfarrer Johann Baptist Lindermeier)
Hier finden Sie auch Informationen über die Geschichte der einzelnen Glocken, ihre Entstehung und auch ihr Schicksal mit Ablieferung in Kriegszeiten und ihrer Wiederbeschaffung.

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  Das Geläut im Glockenturm besteht aus 4 Glocken:
 

Die St. Georgsglocke

Auf ihr ist der Hl. Georg dargestellt auf dem Pferd, den Drachen bekämpfend. Die Umschrift lautet: "St. Georg schütz uns im Kampf hienieden". Auf der Rückseite ist eine Darstellung des Hl. Erzengels Michael zu sehen mit einem sterbenden Krieger und die Umschrift zu lesen: "St. Michael, führ uns zum ewigen Frieden". Das dritte Bild ist eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes und der Schrift: "Im Kreuz ist uns die Erlösung beschieden. Gott zur Ehre, den Gefallenen zum Gedenken, die Pfarrgemeinde Otterfing". Gewicht 1487 kg, gestimmt auf d.

 

Die St. Marienglocke

Sie ist 685 kg schwer und stammt aus dem Jahr 1655. Sie ist auf fis gestimmt. An der Krone sind 6 Menschengesichter zu sehen und um die Glocke ist ein Fries mit Engelsköpfen und Blumen. Darunter ist ei Marienbild angebracht: Maria mit dem Jesuskind und der Weltkugel in der Hand und in der anderen Hand trägt sie ein Zepter. Gegenüber finden wir ein Kreuzrelief. Sie hat gute und schlimme Zeiten eingeläutet und versieht nun schon fast 350 Jahre ihren Dienst.
 

Die Antoniusglocke

Sie zeigt ein Bild des Hl. Antonius und hat die Inschrift: "Hl. Antonius bitte für uns. Dem Gedenken der gefallenen Killerbauersöhne Paul und Alfons Büchl, gestiftet von der Familie Büchl". Sie hat ein Gewicht von 321 kg und ist auf e gestimmt.
 

Die Sterbeglocke

Sie ist die im Turm verbliebene Glocke aus dem Jahr 1922 mit einer Krone aus 6 Bögen. Umschrift: "Von Arbeit Müh und Hast ruf uns zur ewigen Rast". Sie ist gestimmt auf b. Gewicht 202 kg.
 

Glockenschlagen

In Otterfing hat sich das Glockenschlagen erhalten an Fronleichnam und besonderen Festtagen. Männer steigen zur Glockenstube hinauf und schlagen mit einem Hammer abwechselnd die Glocken an. Das ist ein Brauch, den es wirklich braucht, weil vom Turm aus eingesehen werden kann, wo die Prozession sich gerade befindet, wann zu läuten ist, und wann sie weiter zieht.
Der Brauch könnte auch aus der Zeit stammen, da Otterfing keinen Kirchturm mehr hatte und die Glocken auf einem Holzgestell im Friedhof gehangen haben und deswegen mit Hämmern angeschlagen werden mussten.
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